Hansa Alarm: Sicherheitsnebel bei Einbrüchen in Lübeck

Im Eingangsbereich der Bank hängt noch der Sicherheitsnebel, der nach einem erfolglosen Versuch einen Geldautomaten in Lübeck-Moisling zu sprengen, langsam verfliegt. Doch die Sicherheitstechnik hinterlässt keine Rückstände.

Im Zuge von Einbrüchen wird vermehrt auf Sicherheitsnebel gesetzt, um potenzielle Einbrecher zu täuschen. Hansa Alarm aus Lübeck erläutert die Arbeitsweise dieser Technologie und prüft gemeinsam mit der Polizei, ob sie auch für Privatpersonen eine lohnenswerte Investition sein könnte. Der Effekt erinnert an eine Nebelmaschine in einer Diskothek. Doch hierbei handelt es sich um dichten, weißen Nebel, der sich schnell im Raum ausbreitet. Der Einsatz von Sicherheitsnebel hat wenig mit Festlichkeiten zu tun, sondern dient als Schutzmaßnahme gegen Einbrüche.

 

 

Ein konkretes Beispiel ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 15. Augusts, als Unbekannte gewaltsam in die Jet-Tankstelle am Warendorpplatz in Lübeck eindrangen. Die Eindringlinge wurden jedoch vom ausströmenden Nebel überrascht und kamen nicht weit. Laut Polizeiangaben konnten sie die Kasse nicht erreichen, und es wurde kein Diebesgut gefunden, vermutlich, weil die Täter aufgrund des Nebels nichts mehr sehen konnten.

Ein ähnliches Szenario spielte sich in einer Bankfiliale in Moisling im vergangenen Jahr ab, als versucht wurde, einen Geldautomaten zu sprengen. Die Alarmanlage wurde ausgelöst, und der Sicherheitsnebel füllte den Vorraum der Bank - ein typischer Anwendungsfall für Einbruchsschutzsysteme. Frank Kröning, der Geschäftsführer der Lübecker Sicherheitsfirma Hansa Alarm, die seit etwa zehn Jahren Sicherheitsnebel gegen Einbruch einsetzt, berichtet: "Der Täter bricht ein, dann wird die erste Alarmanlage ausgelöst. Wenn er in das Gebäude eindringt, löst der zweite Melder aus – und die Vernebelungsanlage startet."

Laut Kröning steigt die Nachfrage nach Nebelsystemen als Einbruchsschutz stetig an, da das Sicherheitsbedürfnis wächst und die Einbrüche immer rücksichtsloser werden. Dies ist besonders bei Einbrüchen in Juweliergeschäften zu beobachten, bei denen die Täter mit dem Auto in die Schaufenster fahren, um an wertvollen Schmuck zu gelangen. Kröning erklärt: "Den Tätern ist es egal, dass eine Alarmanlage auslöst. Bis die Polizei eintrifft, sind sie bereits verschwunden."

 

Die Verwendung von Sicherheitsnebel kann jedoch auch zu Fehlalarmen bei der Feuerwehr führen, insbesondere in Juweliergeschäften. Es kann gelegentlich vorkommen, dass die Feuerwehr alarmiert wird, weil Sicherheitsnebelsysteme in Gebäuden ausgelöst werden. Allerdings wird normalerweise schnell festgestellt, dass es sich um eine solche Vernebelungs-Anlage handelt, entweder nach dem Eintreffen der Feuerwehr oder durch Informationen von der Polizei oder dem Gebäudebetreiber.

Obwohl die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Lübeck in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 42,14 Prozent gestiegen ist, werden Sicherheitsnebelsysteme selten an Privatpersonen verkauft. Im privaten Bereich werden häufig vor allem die Sicherung von Fenstern und Türen empfohlen, um unbefugtes Eindringen zu erschweren. Für einige Privatpersonen ist jedoch selbst das nicht ausreichend. Laut Kröning: "Und wenn man es ganz hart haben will, dann nimmt man noch einen Stroboskop-Blitz dazu, der zeitgleich mit dem Nebel startet – dann hat der Täter gar keine Chance mehr. Durch den weißen Nebel und das Blitzlicht kann nicht hindurchgeblickt werden."

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